STW DSL
DSL-Anschluss bei den Stadtwerken Langenfeld.
Meine Erfahrungen bei der Umstellung des DSL-Anschluss von der Telekom auf STW-DSL
Hintergrund
Unser derzeitiger DSL-Anschluss bei der Telekom, ist mit max. 2000Mb/s sehr langsam.
Seit Jahren hört man seitens der Telekom immer nur, das die Leitung keine höhere Kapazitäten erlaubt, sie sei einfach zu lang.
Die Vermittlungsstelle zu unserem Anschluss ist in Solingen-Aufderhöhe und das sind ein paar Kilometer.
Vor einiger Zeit wurde von den Stadtwerken Langenfeld ein neues (eigenes) Glasfaser-Netz ausgebaut, das höhere Bandbretien erlaubt.
Die Stadtwerke hat ihre Glasfaserleitungen bis zu s.g. Outdoor-DSLAMs der Telekom verlegt, von wo aus dann die Umwandlung Glasfaser nach Kupfer erfolgt.
Die s.g. 'letzte Meile' wird dann mittels Telekom-Leitungen realisiert, dadurch sind keine Änderungen an den Telefon-Leitungen notwendig.
Damit man nun in den Genuss einer schnelleren Leitung kommt, muss man mit seinem Anschluss von der Telekom zur Stadtwerke Langenfeld wechseln.
Bisher war ich aber ein wenig skeptisch was den Wechsel angeht, da man einen vom Anbieter zur Verfügung gestellten DSL-Router benutzen 'muss'.
Auch eine Beispielrechnung zeigt mir das wir mit unsern 6 Rufnummern wesentlich höhere monatliche Kosten hätten.
Inzwischen haben wir dazu entschlossen min. 2 der Rufnummern aufzugeben und die Rechnung sah nun nicht mehr ganz schlimm aus.
Beauftragung
Die Umstellung auf STW-DSL kann man im Kundenzentrum der Stadtwerke beauftragen. Die vorhandenen Rufnummern kann man mitnehmen (portieren), so dass hier keine Änderungen notwendig sind.
Unsere Umstellung habe ich Anfang November 2014 beantragt, unser Vertrag bei der Telekom läuft Ende januar 2015 aus, also genug Zeit für eine normale Kündigung.
Der neue Anschluss wird eine Kapazität von 25Mbit/s haben, was für uns völlig ausreichnd ist. Als Router bekommen wir eine FritzBox 7490, auf dem Auftrag wurde ein Schaltungstermin vermerkt - 21.01.2015.
Geplanter Umstellungs-Termin
Kurz nach der Beauftragung des neuen DSL-Anschluss bekamen wir eine Kündigungsbestätigung der Telekom.
Als Kündigungstermin wurde der 21.01.205 genannt, der auch gleichzeitig der Umstellungstermin sein sollte, passte also alles.
Kommunikation mit Telekom und/oder Stadtwerke
Wie oben geschrieben kam das Kündigungsschreiben der Telekom recht zügig. Eine Auftragsbestätigung der Statdwerke kam jedoch nicht, diese bekamen wir auf Nachfrage dann doch noch.
In dieser Auftragsbestätigung stand auch das wir 'rechtzeitig' über den geplanten Schaltungstermin informiert werden. Da die Telekom den Anschluss am 21.01.2015 abschaltet, ging ich davon aus,
das der neue Anschluss dann wie von uns gewünscht auch am 21.Januar geschaltet wird.
Bis zum 12.01.2015 hatten wir von der Stadtwerke keinen Anschluss-Termin, bei einem Anruf im 'KunZe' sagte man jedoch das die Termin-Info in Kürze erfolgt, der 21.01.2015 wäre aber richtig.
Am 20.01.2015 hatte wir immer noch keine Info, also wieder im 'Kunze' angerufen und morgens um ca. 8:00Uhr die Info bekommen das der 21.01.2015 als Termin steht. Also, alles gut :-)
Kurz darauf hat dann ein Techniker der Stadtwerke bei uns angerufen und sagte das der Termin für die Umstellung jetzt der 28.01.2015 ist. Hä? - Was soll das?
Die Telekom hat wohl den Termin verschoben, da könne man nichts dran machen. Toll - ich habe mir extra einen Tag frei genommen :-(
Also Telekom angerufen und nachgefragt, wo man mir den 28.Januar auch bestätigt. Dann noch den neuen Termin mit dem Techniker abgesprochen.
Alles gut dachte ich mir, die Telekom muss ja den Anschluss offen halten, also bis dahin alles gut. Obwohl es natürlich sehr ärgerlich war, da ich mir extra einen Tag frei genommen hatte und den verschieben musste.
(der geplante)Tag der Umstellung
Der 21.01.2015 - Nachmittags bekam ich die Info das unser DSL-Anschluss nicht mehr funktioniert. Was ist denn da los?
Nach 2,5 Stunden telefonieren (mit der Telekom-Hotline) kam raus, da da wohl jemand etwas übereifrig war und unseren DSL-Anschluss abgeschaltet hat und den kann man nicht mal eben wieder herstellen.
Blöd war nur das wir keine Internet-Verbindung mehr hatten, Telefonieren ging noch (da ISDN). Mit den Hotline-Mitarbeiter der Telekom ausgemacht das man uns eine Datenkarte mit 2x 5GB Daten-Volumen schickt,
so können wir wenigstens ein wenig was im Internet machen. Die Karte ist dann auch 2 Tage später angekommen und verrichtet nun ihren Dienst in einem LTE-Stick an einem externen Router.
Tag der Umstellung
Am 28.01.2015 kamen dann 2 Techniker der Stadtwerke, haben eine neue Fritz!Box installiert und nach nicht mal 30 Minuten waren Sie wieder weg.
Alles funktioniert prima und aus den geplanten 25Mbit sind dann 28Mbit geworden. Abends hab ich dann mal getestet was die Leitung so hergibt, so schnell sind die Updates und Patches noch nie bei uns angekommen.
Also - bis hier hin alles prima.
Nutzung der neuen schnellen Leitung
Im täglichen Gebrauch macht die schnelle Leitung schon Spass. Inzwischen haben wir einem FireTV-Stick, dessen Anschaffung mit der alten/langsamen Leitung vollkommen unsinnig gewesen wäre.
Upgrade der Leitung auf 50Mbit
Die Stadtwerke bieten inzwischen den 50Mbit-Anschluss zu dem Preis an, den wir für 25Mbit zahlen. Also im "KunZe" angerufen und nachgefragt ob der Preis auch für uns als Bestandskunde gilt.
Unser Anschluss wurde daraufhin auf 50Mbit umgestellt - zum gleichen Preis. Letztendlich haben wir jetzt eine Leitungskapazität von 56Mbit.
Thema Zwangs-Router
Benutzt man die Fritz!Box im Auslieferungszustand der Stadtwerke, gibt es auf der Box einen User TR046xxxxxxx dessen Account aktiv ist. Mit diesem Account ist es dem Support (KomDSL) möglich auf die Fritz!Box zuzureifen.
Dieser Zugriff ist jederzeit möglich, auch ohne Benutzereingriff des Anschluss-Inhabers. Seitens Stadtwerke/KomDSL argumentiert man damit, das man ohne diesen Zugang dem DSL-Kunden nicht helfen kann, wenn es zu Problemen kommt
Verbindet man sich mittels dieses Zugangs auf die Fritz!Box, hat man Zugriff auf elementare Daten/Einstellungen etc. Auch das Anrufprotokoll und das Telefonbuch ist u.a. einsehbar.
Ich habe diesen Zugang direkt abgeschaltet, weil ich nicht möchte das sich irgendjemand - ohne mein Wissen - Zugang zu meiner Fritz!Box verschafft.
Anruf beim Support
Weil unsere Fritz!Box ab und zu mal ein wenig rumzickt, habe ich beim Support angerufen. Die erste Aussage die ich bekam war:
... sie haben den Zugang deaktiviert ich komme nicht auf Ihre Fritz!Box, ich kann Ihnen nicht helfen!
Hallo?! Ist doch wohl mein gutes Recht das abzuschalten - oder?
Ich habe dann den Zugang aktiviert und dem TR046-Benutzer ein neues Kennwort gegeben, danach kam der Supporter auf die Box.
Nach einem - für mich nicht hilfreichen - langen Gespräch, war der Fall dann für den Supporter klar. Der Fehler liegt in meinem eigenen Netz, hier solle ich doch erstmal aufräumen.
Vor allem die Tatsache das ich den in der Fritz!Box integrierten DHCP-Server ausgeschaltet habe, war ein Zeichen für den Supporter, das ich den Fehler selbst verursacht habe. (...ist klar!)
Direkt nach dem Anruf habe ich dann den Zugang für den Support wieder deaktiviert!
Ca. 1 Stunde nach dem Anruf beim Support war meine Internetverbindung plötzlich weg und ich habe gesehen das die Box neu gestartet wurde. Komischerweise gab es nach diesem Neustart einen weiteren TR046xxxxx-Account, der vorher nicht da war.
Auch war dieser Zugang aktiv und hatte - zu meinem großen Erstaunen - Zugriff auf NAS-Inhalte der Fritz!Box.
Ich frage mich nun, was das soll. Ich möchte keine Zugriffe von Unbekannten auf meine Box und erst recht nicht in mein Netzwerk und meine Daten!
Update zu 'Anruf beim Support'
Nachdem ich auf einen anderen LAN-Anschluss der Fritz!Box umgesteckt habe, ist der Fehler nicht mehr aufgetreten. Für mich also ein eindeutiger Hinweis dafür, das die Box ein Problem* hat und nicht mein Netzwerk.
* Zugriff über WLAN ist möglich, alles was über LAN an die Fritz!Box angeschlossen ist (Server, NAS, RasPi, etc.) ist nicht erreichbar. Erst nach einem Neustart geht es wieder.
Stand 18.04.2015
Copyright (c) 2018 Andreas Dahl